Meer und Kunst

Eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten von Panormo ist die „Agia Sofia“, die größte frühchristliche Basilika auf Kreta, die ins 5. Jahrhundert n.Chr. datiert wird. Die Burg Mylopotamo gehört zu den ältesten Festungsanlagen Kretas. Sie wurde von einem genuesischen Piraten an der Steilküste von Panormo gebaut und erhielt den Namen Castel Mylopotamo. Um die Burg herum entstand die heutige Siedlung Panormo. Leider sind heute nur noch wenige Überreste dieser ehemals imposanten Festung erhalten. In ihrem Inneren befindet sich die Kirche des Heiligen Georgios.

Erwähnung verdient auch die Johannisbrotmühle (Charoupomylos) von Panormo, ein altes Lagerhaus, in dem die Frucht des Johannisbrotbaums bearbeitet wurde. Es wurde inzwischen zu einem Kulturzentrum umfunktioniert, in dem Veranstaltungen stattfinden, die Jahr für Jahr Besucher aus ganz Kreta anlocken.

In Panormo wechselten sich im Lauf der Jahrhunderte die Besetzer ab. Von Ptolemäus I. im 3. Jh. v.Chr. über die genuesischen Piraten bis hin zur venezianischen und im Anschluss die türkische Besetzung kam die Siedlung nie zur Ruhe. Früher hieß das Dorf Kastelli, angelehnt an die Burg Castel Mylopotamo. Später wurde es in Panormo umbenannt, vermutlich zu Ehren einer Kirche, die Agios Georgios dem Panormiten geweiht war. Im Jahr 1905 spielte sich im Hafen ein historischer Konflikt ab, als die Einwohner für die Vereinigung Kretas mit Griechenland demonstrierten. Als Vergeltungsmaßnahme bombardierte ein russisches Kriegsschiff die ganze Siedlung. In den Jahren danach erlebte die Siedlung verstärkten Zulauf und blühte auf. Der Hafen war ein Umschlagsort für Handelswaren. Im Jahr 1980 kam die große Wende mit dem Bau der Nationalstraße (A 90 – E 75), die an dem Dorf vorbeiführte. Der Schaffung des Fischerhafens und der Ausbau zum heutigen Hafen sicherten Panormo endgültig einen Platz auf der touristischen Landkarte.

Heute zählt Panormo zu den wichtigsten Urlaubsorten der Insel. Zahlreiche Hotels jeder Klasse und touristische Apartments, Geschäfte, traditionelle Kafenions und Cafeterias, Fischtavernen direkt am Meer, Veranstaltungen und Wassersportmöglichkeiten sind nur ein Teil des Angebots, das der Besucher hier vorfindet. Im Dorf finden jährlich zahlreiche Festveranstaltungen statt, wie z.B. Maria Himmelfahrt, das Fest des Heiligen Ioannis, der Klidonas, am 24. Juni, der Namenstag des Agios Nikolaos am 6. Dezember und die Ehrung des einheimischen Agios Agathopodos am 23. Dezember. Die Verkehrsverbindung nach Rethymno ist durch eine regelmäßige Busverbindung gesichert. Die Einwohner haben immer ein Lächeln im Gesicht und sind jederzeit bereit, „Lehrgänge“ kretischer Gastfreundschaft zu veranstalten. Man sollte auch den umliegenden Dörfern wie Exantis und Skepasti (5 und 11 km östlich von Panormo) einen Besuch abstatten, nicht zu vergessen das für seine Töpferwaren berühmte Margarites und Archaia Eleftherna mit seinem reichen archäologischen Fundus.